Geschenkt!
Die wirklich großen Dinge kann man nicht selbst machen oder selbst herbeiführen – sie können nur geschenkt werden: Diesen Gedanken kennt die Theologie unter dem Begriff „Gnade“. Wir von der Sinn-und-Gesellschaft-Redaktion haben uns in diesem Jahr genau das gefragt: Wo habe ich etwas geschenkt bekommen, mit dem wir gar nicht gerechnet habe. Im Großen und im Kleinen ist so dieser Jahresrückblick entstanden.
Sehnsuchtsort Kloster
Für viele Menschen ist es ein Sehnsuchtsort: das Kloster. Mit dem Leben im Kloster werden Ruhe und Entschleunigung verbunden. Also genau das, was wir uns alle für die Advents- und Weihnachtszeit wünschen. Das Buch „Klosterweihnacht“ verbindet beides und verspricht „Rezepte für Leib und Seele“.
Imagine
Ein Song, der von der Vision einer Gesellschaft frei von Religion, Nationalismus und Besitz erzählt. Das klingt erst einmal kompliziert. Doch überall dort, wo »Imagine« gespielt wird, berührt der Song die Menschen sofort. John Lennon veröffentlicht ihn 1971 auf dem gleichnamigen Album und fünfzig Jahre später hat das Lied nicht an Faszination verloren. Uwe Birnstein geht der Entstehung von »Imagine« auf den Grund.
Ewigkeit, wenn Religion belanglos ist
In diesem Herbst bekam die 82-jährige Französin Annie Ernaux den Nobelpreis für Literatur. Ihr neuartiger Stil und ihre beeindruckenden Bücher werden auch lange nach ihrem Tod in Erinnerung bleiben. Aber es geht dieser Schriftstellerin noch um etwas anderes, das von ihrem Leben bleibt, als der Nachruhm. Sie schreibt darüber, wie der kleinste Augenblick überraschend größer werden kann.
Kein Schnitt ins Leben einer Frau!
Die UN-Kampagne „Orange the World“ macht seit 1991 auf Gewalt aufmerksam – immer vom 25. November bis zum 10. Dezember. Gewalt gegen Frauen ist eine der am weitesten verbreiteten Menschenrechtsverletzung – auf der ganzen Welt. Eine zutiefst frauenfeindliche Praktik ist die weibliche Genitalverstümmelung.
Bittere Fakten
Häusliche Gewalt nimmt dramatisch zu. 161 000 Frauen und Mädchen erlebten zu Hause im Jahr 2021 Gewalt. Vom Partner, vom Ehemann, oder manchmal auch von einem erwachsenen Sohn. Das jedenfalls verzeichneten die Innenministerien und Kriminalämter der Bundesländer in ihrer Statistik. Eine Steigerung von 13 Prozent in der Relation zum Jahre 2020.
Ukama – Ort der Vernetzung und gelebter Solidarität
Das ehemalige Noviziat der Jesuiten in Nürnberg ist jetzt Ukama-Zentrum: Der Eröffnungskongress wurde zum programmatischen Wegweiser des neuen jesuitischen Stützpunkts für Sozial-Ökologische Transformation.
Orange the World!
Die UN-Kampagne „Orange the World“ macht seit 1991 auf Gewalt aufmerksam – immer vom Internationalen Tag zur Beendigung der Gewalt gegen Frauen am 25. November bis zum 10. Dezember, dem Tag der Menschenrechte. Gewalt gegen Frauen ist eine der am weitesten verbreiteten Menschenrechtsverletzung – auf der ganzen Welt. Wir alle müssen zum Ende dieser Gewalt beitragen.
»Ja, ich glaube an Erlösung«
Der neue Roman von Steven Uhly ist ein Kammerspiel im wortwörtlichen Sinne: Es spielt in einem Beichtstuhl. „Die Summe des Ganzen“ nimmt die Leser mit in Gespräche zwischen einem Priester und einem Mann, dem offenbar eine schwere Sünde plagt. Nach und nach wird klar: Es geht um Missbrauch, Obsession und die Liebe zu einem Jungen. Doch die Begegnungen im Beichtstuhl entwickeln sich anders als gedacht: Bald gerät der Priester selbst in den Sog der Fragen und Versuchungen, er wird fast süchtig nach den weiteren Bekenntnissen des Mannes.
Fairtrade town, Fairphone und solidarische Landwirtschaft
Alexander Mack ist seit Juli 2022 Bildungsreferent für sozial-ökologische Transformation und Bewahrung der Schöpfung beim Heinrich Pesch Haus. Angesichts der Klima-Krise denkt er darüber nach, wie sich eine ökologische Transformation auf die Gesellschaft auswirkt. Im Interview erklärt er, welche Chancen und Risiken er sieht und was ihm Zuversicht gibt.
You are a rolemodel
Wir alle sind immer wieder Vorbilder für andere, aber wir brauchen auch Vorbilder, für uns, für unsere Lebensgestaltung. Und auch unsere Gesellschaft braucht sie, um sich weiterzuentwickeln.
Harry Potter und Charakterentwicklung
Ein offenes, helles schönes, neues Schulgebäude, in dem die Schüler*innen Arbeitsplätze und Lehrer*innen Büros haben. Eine Schule, in der curricular »Character-Education« in allen Fächern verankert ist. Als ich von dieser Schule zum ersten Mal hörte, war ich ganz begeistert, aber auch gleichzeitig etwas skeptisch: Wie kann man sich das denn konkret vorstellen?
Unbequemer Mahner
Carsten Linnemann will ein Deutschland, das gerüstet für die Zukunft ist. Der Politiker aus dem Bundesvorstand der CDU kritisiert in seinem neuen Buch »›Die ticken doch nicht richtig‹« deshalb auch seine eigene Partei und legt für 15 Themen Ideen vor, wie Deutschland ein »großer Wurf« gelingen könnte.
3 Grad mehr
Stefan Rahmstorf forscht zum Klimawandel und kommt zum Schluss: Eine durchschnittlich drei Grad wärmere Erde wäre für uns Menschen nicht dreimal so schlimm – sondern noch schlimmer. Wir bringen einen Auszug aus seinem Artikel für das Buch »3 Grad mehr«.
Mut zu Bio und zur Wildnis
Eine erfüllende Tätigkeit auszuüben, ist ihr wichtig: Katharina Pfeil hat sich ein Stück Land gepachtet und ohne Vorkenntnisse einen Selbsterntegarten aufgebaut, der mittlerweile gute Früchte trägt. Eine Arbeit, die sie glücklich macht.
Über Melone, Hoffnung und Prosciutto
Hoffnung war für Anastasiya Shchyrba bis zu ihrer Flucht aus der Ukraine immer süß. Seitdem hat sie einen herben Beigeschmack bekommen.
Meine fünf wichtigsten Werte
Gesundheit, Frieden und Glück – sie werden oft als die wichtigsten Dinge im Leben genannt. Doch was ist mir wirklich wichtig? Und kann ich diese Werte im Alltag auch umsetzen? Diese Fragen hat sich Jutta Hajek gestellt.
Wolken über Polen
Manchmal muss man seine Komfortzone verlassen, um Neues und auch Überraschendes zu entdecken. Siegfried Grillmeyer teilt mit uns seine Eindrücke von seiner ersten Reise nach Polen.
»Da wusste ich, dass ich es schaffen kann«
Marina Bauer leidet seit 20 Jahren an einer Angststörung. Zwischenzeitlich konnte sie ihre Wohnung nicht mehr verlassen. 2021 beschloss sie: Ich will mich aus meiner Komfortzone wagen und pilgerte drei Wochen auf dem Jakobsweg. Wir fragen Sie im Interview: Was war Ihre Motivation und was hat sich seit dem Jakobsweg verändert?
Erst kommt das Fressen und dann die Moral?
Beraten oder verraten? Und wo bleibt die Moral? Finanzexperte Hartmut Walz wirft einen kritischen Blick auf Bankberatung und Finanzdienstleistungsvertrieb.
Haltung braucht Halt
Tobias Zimmermann SJ will ein anderes Schulsystem. Eines, das nicht Kompetenzen abfragt, sondern Wert auf Charakterbildung legt.
GmbH: »Gesellschaft mit begründeter Hoffnung«
Hoffnung ist ein strapaziertes Wort. Andreas Batlogg SJ erklärt, warum wir dosiert damit umgehen sollten.
Reform oder Abgesang?
Katholische Einrichtungen und Institutionen haben immer mehr Mühe, neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu finden. Eine Änderung des kirchlichen Arbeitsrechts, das derzeit diskutiert wird, könnte dies vielleicht ändern.
»Hier geht es um das Sein«
Albert Holzknecht leitet seit 2020 das Haus HohenEichen. Das geistliche Zentrum der Jesuiten liegt am Elbhang, am östlichen Rand Dresdens. Es bietet spirituelle Angebote in einer Gegend, die eine der konfessionslosesten in Deutschland zu sein scheint. Welche Rolle spielt Spiritualität überhaupt noch? Dazu haben wir den Jesuiten befragt.