Jana Sand

Sands Meinung

Die Freude an einer Brotdose

Warum man gerade jetzt die Nöte anderer Menschen nicht vergessen sollte

Gänsehaut überkam mich, wie jedes Jahr. Wenn mich Eltern anrufen, dass es für die Kleinen dieses Jahr keine Geschenke geben wird. Dass einfach kein Geld da ist. Solche Gespräche führe ich häufig – besonders in der Weihnachtszeit – und sie berühren mich zutiefst.

Denn wenn ich ehrlich bin: Ja, die aktuelle Situation macht mir Sorgen und was in der Zukunft passiert, kann keiner vorhersagen. Aber trotz alledem bin ich in der glücklichen Lage, für Patenkinder, Familie und Freunde auch in der jetzigen Zeit Geschenke zu kaufen, möchte Freude machen und achte dabei auch nicht immer auf den Preis.

Was muss es mit Eltern machen, die ihren eigenen Kindern diese Freude nicht ermöglichen können. Natürlich freue ich mich, durch unterschiedliche Aktionen genau hier den Familien unter die Arme greifen zu können — die Dankbarkeit und Freude der Familien ist dann grenzenlos.

Nie werde ich vergessen, dass sich ein Kind in einem Jahr eine Brotdose gewünscht hat. Es wollte nichts mehr, als eine Lieblingsbrotdose, die es dann in den Kindergarten mitnehmen kann.

Diese Momente prägen mich. Niemandem sollte es daran fehlen und trotzdem weiß ich, dass es so viele Kinder gibt, die in ähnlichen Situationen sind. Dieses Wissen relativiert vieles.


Jana Sand

Themen, die Familien und Fachkräfte wirklich bewegen zu erkennen und dann passgenaue Angebote für sie zu schnüren, dafür pocht das Herz der Diplom-Pädagogin. Die Leiterin der Familienbildung und Referentin im Zentrum für Ignatianische Pädagogik hat sowohl den direkten Kontakt zu Familien und organisiert Fachveranstaltungen und Qualifizierungen für verschiedenste Zielgruppen.
familienbildung-ludwigshafen.de

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Jana Sand

Wenn Weihnachtsmänner die Gemüter erregen

Kaum ist die Adventszeit angebrochen, entbrennt in den sozialen Netzwerken die Diskussion um Schokoladen-Weihnachtsmänner: Handelt es sich um den echten Nikolaus mit Mitra oder nur um eine süße Illusion? Ist das öffentliche Gemecker wirklich notwendig?

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Hirsch Meinung

Wir sind nicht der Sämann

Knappe finanziellen Ressourcen – darunter leidet die Kirche schon heute. Und es ist klar: Die Situation wird sich noch weiter verschärfen. Der erste Reflex ist: Einrichtungen und Projekte werden geschlossen und Gebäude abgegeben. Das spart Geld. Aber sind Kürzungen und Einsparungen wirklich ein aussichtsreiches Mittel, um mit der Knappheit umzugehen? Ein Kommentar von Björn Hirsch.

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Klaus Mertes

Über Verachtung

Derzeit erleben wir in vielen Zusammenhängen und vor allem in politischen Debatten auch bei Hass – und Verachtung. Beide Gefühle scheinen zunächst ähnlich gelagert zu sein. Doch bei näherem Hinsehen offenbaren sich Unterschiede. Klaus Mertes SJ geht diesen auf den Grund

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